Wertschätzende Teamentwicklung – Wie der Balanceakt gelingen kann

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Teamarbeit ist in der Arbeitswelt schon lange ein entscheidendes Thema. Wer funktionierendes und gewinnbringendes Teamwork schon einmal erlebt hat, weiß, was das an positiver Gestaltungskraft bedeuten kann. Man kann sich blind auf den anderen verlassen, jeder weiß, was er zu tun hat, und versucht, den anderen zu unterstützen. Gemeinsam wird eine neue Ebene des Denkens und Handelns erreicht, weil 1+1 dann nicht mehr 2 ist, sondern viel mehr. In solchen Momenten ist Teamarbeit erfüllend, inspirierend und damit hoch effizient. Doch leider kennen die meisten auch die andere Seite von Teamarbeit. Man macht sich gegenseitig das Leben schwer, die aufgetragenen Aufgaben können nicht abgearbeitet werden, Vorwürfe und Auseinandersetzungen prägen die Arbeitsituation.

Die neue, komplexere Arbeitswelt, die verstärkt auf Zusammenarbeit setzt und setzen muss, braucht weit mehr Teamwork und Teamentwicklung als frühere Generationen.

Für gutes Teamwork ist es notwendig einen Balanceakt zu vollführen. Drei Komponenten müssen von dem Team unter einen Hut gebracht werden:

  • Die aufgetragenen Aufgaben sind zu erledigen.
  • Die einzelnen Mitglieder sollen sich im Team wohlfühlen und mit der Aufgabe identifizieren.
  • Das Team muss ein Team bleiben und darauf achten, dass es nicht zu einer eingeschworenen Clique wird und sich nach außen abschottet bzw. im Gegenteil als Team zerfällt.

Bei dieser fragilen Ausgangssituation ist es umso erstaunlicher, dass Teamarbeit immer wieder funktioniert und großartige Ergebnisse bringt.

Möglichst gute Voraussetzungen für Teams zu schaffen, kann das Funktionieren erleichtern. Die Team-Zusammensetzung, die Klarheit der Rollen, die Regelung der Kommunikation auf formaler Ebene (zB. Meeting-Settings) und auf beziehungstechnischer Ebene sind ein paar wesentliche Faktoren. Weiters sollte das Ziel für das Team  (die Aufgabe/die Funktion) für alle geklärt sein.

Einen Teamprozess mit einer externen Kraft zu unterstützen kann effizienzsteigernd und gewinnbringend sein. Der externe Blick erfolgt mit drei unterschiedlichen Perspektiven:

  • Individuen-zentrierte Sichtweise: stellt Einzelpersonen und ihr Verhalten in den Mittelpunkt
  • Gruppenbezogene Sichtweise: Beziehungen der Gruppenmitglieder zueinander stehen im Vordergrund
  • Organisationsbezogene Sichtweise: Teamgeschehen wird aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen erklärt

Um Teamentwicklung zu begleiten, können fünf Hauptformen unterschieden werden:

  • De Arbeit eines Teams steht am Beginn: Ziel der Intervention ist das Finden eines guten SetUps auf organisatorischer und beziehungstechnischer Ebene.
  • Ein Team ist schon länger erfolgreich aktiv: Die Intervention des Externen ist vor allem auf eine gute Standortbestimmung gerichtet. Ziele, Rollen, Strategien und Prozesse werden in Hinblick auf effektive und akzeptierte Arbeitsweisen hinterfragt und bei Bedarf adaptiert oder weiterentwickelt.
  • In einem Team treten konkrete Probleme auf: Das Ziel der Intervention ist die Bearbeitung der Problemfelder und das Finden von Lösungen.
  • Ein Team arbeitet inneffizient:  Die Interventionen sind so zu wählen, dass Teamprobleme identifiziert werden. Danach folgen die gemeinsame Lösungssuche und die Prozessbegleitung.
  • Die sozialen Beziehungen stehen im Fokus: Mithilfe von Interventionen wird das Team unterstützt, selbstbefähigt und konstruktiv mit Konflikten umzugehen.

Externe Intervention ist kein Allheilmittel für gelingende Teamarbeit, erhöht aber die Chance um einiges. Gerne entwickle ich mit Ihnen und dem jeweiligen Team das passende Setting für ein Teamentwicklungsprogramm: unterschiedlichste Formate und Methoden können sinnvoll sein. Vom inhaltlichen Workshop, über einen Mix aus gruppendynamischen Elementen und Methoden der Organisationsberatung bis hin zu einem gemeinsamen Outdoor-Training kann die Palette reichen. Wertschätzung bedeutet, Menschen in die Entscheidungen miteinzubinden und das Format individuell so abzustimmen, dass nachhaltiger Effekt erzielt werden kann, in dem die Teammitglieder methodisch dazulernen und selbstbefähigt werden.

18.03.2021